Jay Alexander: Erkenntnis nach seinem Schicksalsschlag
Montagmittag: Als Jay Alexander (47) sich am Handy meldet, höre ich im Hintergrund die Kuhglocken läuten. Der Star-Tenor ist zu Hause im Allgäu. Er macht gerade einen gemütlichen Spaziergang nach dem Mittagessen und freut sich darüber, dabei mit NEUE POST zu telefonieren.
Wie geht es Ihnen?
Jay Alexander: Sehr gut, vielen Dank. Ich bin zufrieden und glücklich, dass ich gesund bin.
Ich habe das Interview im April 2019 für die Frauenzeitschrift NEUE POST geführt. Jetzt die gedruckte Version als PDF herunterladen
Sie sind ein sehr gläubiger Mensch …
Ja, der Glaube ist mir und meiner Familie sehr wichtig. Ich bete jeden Abend mit den Kindern, wir danken Gott für den Tag. Sonntags gehen wir in die Kirche. Aber da bin ich entspannt: Ich finde, man kann an Gott glauben, ohne eine Predigt zu besuchen.
Nach einem Blinddarmdurchbruch schwebten Sie in Lebensgefahr. Hat die Erfahrung Ihr Leben verändert?
Ja, sie hat mich demütiger gemacht. Und ich weiß heute, man darf Gott nicht für alles verantwortlich machen. Selbst, wenn es einem brutal schwerfällt, das zu erkennen: Der Mensch macht Fehler.
So wie Sie auch?
Ja, ich war damals sehr im Stress und brauchte diese Auszeit. Für mich war dieses schlimme Erlebnis auch ein Warnschuss, das Leben besser langsamer angehen zu lassen.
Doch jetzt haben Sie ein neues Album (»Serienhits«) herausgebracht. Sie singen zu Melodien alter TV-Serien. Wie kamen Sie auf diese Idee?
Schon als kleiner Junge war ich ein Fernsehnarr. Ich habe wahnsinnig gerne „Timm Thaler“ geschaut. Die Musik dazu habe ich geliebt. Irgendwann habe ich mir gedacht, dass ich die Melodien solch alter und beliebter TV-Serien doch besingen könnte.
Bei welchen Serien können Sie am besten abschalten?
Wir haben feste Rituale. Mit meiner Tochter schaue ich „Bergdoktor“ und mit meiner Frau „Tatort“. Wir sitzen auf der Couch, auch der Hund ist dabei. Ich liebe diese Abende mit meinen Lieben.